Fachmagazin
Besucher aus dem All – Im Test der Nine Eagles GALAXY VISITOR 6 PRO
Den Vertreib von Nine Eagles Produkten hat die relative neue Firma Aviotiger aus München übernommen. Dieses junge Unternehmen, das von einigen ehemaligen Robbe Mitarbeitern aufgebaut wurde, hat auch viele Produkte des ehemaligen Modellbauunternehmens übernommen Was uns der der Nine Eagles GALAXY VISITOR PRO an neuen Technologien zu bieten hat wurde von Peter Nierobisch für uns untersucht
Die Firma Aviotiger Germany hat sein Programm der RTF Modelle mit dem GALAXY VISITOR 6 PRO RTF Mode 1 und 2 Quadrocopter von Nine Eagles erweitert. Schon der Name alleine verheißt einen futuristisch aussehenden Quadrocopter mit fortschrittlicher Technologie. Und da die Bilder das auch noch bestätigten, was die fortschrittliche Technologie betrifft, war der GALAXY VISITOR 6 PRO schnell bestellt. Ein Klick auf den Bestell-Button und 169 EUR (UVP) wechselten den Besitzer. Innerhalb von zwei Tagen wurde der Quadrocopter per DHL geliefert. Das Paket ist nicht größer als ein Wanderstiefel-Karton. Das lässt auf unnötiges Verpackungsmaterial schließen. So soll es sein, und so war es auch.
Lieferumfang
Wie zuvor erwähnt wird der GALAXY VISITOR 6 PRO in einem kleinen, handlichen Karton geliefert, der doch alles beinhaltet, was man als Einsteiger in das Hobby des Kamera-Quadrocopter fliegen benötigt Das RTF-Set besteht aus dem eigentlichen Quadrocopter, der 2,4 GHz Fernsteuerung inkl. 4x AA Batterien, einem 3,7V 1s LiPo-Akku mit 700 mAh 25C, einem USB Lader sowie Ersatz-Rotorblätter. Fertig an der Unterseite des Galaxy Visitor ist die 720p HD WIFI Kamera mit einer Auflösung von 1280*720 30fps angebracht. Um Vibrationen zu eliminieren ist sie mit einem ca. 15mm dicken, doppelseitig klebendem Schaumstoff festgeklebt. Mit dabei ist natürlich auch eine deutschsprachige und reich bebilderte Bedienungsanleitung in der jede Funktion des Quadrocopter und des Computersenders genauestens beschrieben ist. Und was mich besonders angenehm überrascht hat, ein USB Stecker für die beiliegende 4GB Micro-SD Karte. Ein Rundumsorglos-Paket womit jeder Modellpilot sofort flugfertig ist.
Zuerst lade ich den LiPo-Akku an meinem Laptop, was ca. 30 Minuten dauerte. Dazu wird der LiPo-Akku an den USB Lader angesteckt und anschließend der Ladeadapter in einen freien USB-Port am Laptop. Während des Ladevorgangs leuchtet die rote LED dauerhaft. Sobald der Akku geladen ist, blinkt die rote LED.
Währenddessen widme ich mich der Bedienungsanleitung und lese diese durch. Die obligatorischen Sicherheitshinweise stehen wie immer am Anfang. Für einen Einsteiger sehr zu empfehlen. Danach wird anhand von Bildern beschrieben wie die Senderbatterien eingelegt werden und wie der Flugakku eingelegt und angeschlossen wird. Und dann, auf den folgenden Seiten, wird es für mich interessant.
Der Galaxy Visitor selbst
Durch sein futuristisches Aussehen, den mit farblichen, durchsichtigen LED Abdeckungen an der Unterseite, ist er ein wahrer Hingucker auf jedem Flugplatz oder in der Halle. Der Rumpf selbst ist komplett aus Hartplastik gefertigt. Das ist auch gut so, denn dieser beinhaltet und schützt das Herzstück des Galaxy Visitor. Die komplette Elektronik bestehend aus Gyroeinheit, Empfänger und WLAN Modul zur Videoübertragung ist dort untergebracht. Das Kreiselsystem besteht aus einem 3-Achs-Stabilisierungssystem und drei Beschleunigungssensoren. Diese sechs Sensoren befähigen den Galaxy Visitor zu einem absolut stabilen fliegen. Und der Höhensensor hält ihn nahezu exakt auf der einmal eigenommenen Flughöhe. Wenn er erst einmal ausgetrimmt wird, kann man ihn fast ohne zu beachten irgendwo in eine Ecke der Halle fliegen und von dort HD Videoaufnahmen machen, ohne viel und häufig korrigieren zu müssen.
Die Unterseite der Motorarme sind mit durchsichtigen, farbigen Plexiglas Abdeckungen versehen. Darunter befinden sich die LEDs. Vorne weiß, hinten grün. Zusätzlich noch zwei LEDs vorne für die Anzeige, ob ein Video aufgezeichnet wird und hinten in der Mitte eine rote Status LED. Blinkt diese schnell beim Anstecken des Akkus, so ist kein Sender gebunden. Leuchtet sie aber stetig, ist erfolgreich ein Sender oder Smartphone verbunden. Leider sei hier gesagt, dass der Galaxy Visitor nicht FTR (Futaba Transmitter Ready) ist und auch nicht über das Nine Eagles Link-Modul an anderen Computersendern betrieben werden kann.
Alles in allem ist der Galaxy Visitor immer sehr gut zu sehen, bei Tageslicht oder in der Abenddämmerung. Die hohe Anzahl der LEDs erleichtert auch sehr die Fluglagenerkennung.
Der Rumpf ist komplett verschraubt, was eine Reparatur sehr erleichtert. Nichts wird gesteckt oder eingeklippst. Das nenne ich Kundenorientiertes Denken seitens Nine Eagles.
Der Sender – Die Kommandozentrale
Der beiliegende Sender ist durchweg aus Kunststoff gefertigt, ebenso die Knüppelaggregate. Leider sind diese nicht in der Höhe, sprich in der Länge, verstellbar. Das kann unter Umständen für Fingerflieger etwas fummelig werden. Die Haptik ist aber im Großen und Ganzen vollkommen akzeptabel. Wie gesagt, das RTF Set ist an die Einsteiger gerichtet. Eine blaue LED Anzeige leuchtet auf, wenn der Sender eingeschaltet wird.
Im Sender ist eine Dual-Rate Funktion enthalten, was eine Auswahl an reduzierten und erweiterten Steuerfunktionen ermöglicht, d.h. die Empfindlichkeit der Knüppelausschläge ändert sich. Nach dem Einschalten ist immer die reduzierte Steuerfunktion aktiviert. Durch ein drücken auf den rechten Knüppel wird der erweiterte Steuermodus aktiviert, was durch einen hellen Piep Ton ausgegeben wird. Für Einsteiger wird jedoch der reduzierte Steuermodus empfohlen. Je nach Ansteigen der Lernkurve des Modellpiloten kann diese Einstellung am Sender jeder Zeit geändert werden. Aber dies ist sehr schön und verständlich in der Anleitung beschrieben.
Die Trimmregler sind digital ausgeführt und sitzen wie gewohnt rechts und unterhalb der Steuerknüppel – sehr gut. Hiermit lässt sich der Quadrocopter in sehr feinen Schritten trimmen.
Trimmen lässt sich der Galaxy Visitor, wenn er sich einmal nicht richtig mehr steuern lässt oder in eine Richtung driften sollte, über den Sender genauso wie über ein Smartphone oder Tablet. Ebenso kann man auch den Sender neu justieren, sollte dies nötig sein. All dies wird sehr schön und ausführlich in der Anleitung behandelt und man wird Schritt für Schritt durch die einzelnen Phasen geführt.
Das Smartphone – Das fliegende Auge
Für FPV Flüge muss man sich die NineEagles App für sein iOS oder Android Gerät herunterladen. Die Handhabung der App ist wirklich Selbsterklärend, wird aber ausführlich in der Anleitung noch einmal beschrieben. In meinem Fall benutzte ich ein Android Smartphone, da ich kein Apple Smartphone besitze. Aber eines sei gesagt, beide Varianten funktionieren ausgezeichnet. Die Verbindung zum Galaxy Visitor wird über WLAN innerhalb weniger Sekunden hergestellt. WLAN
heißt, man hat eine Reichweite von ca. 100m zum Modell bis das Signal anfängt abzubrechen. Indoor ist das auf jeden Fall ausreichend um den direkten Blickkontakt zum Modell zu halten. Im Freien allerdings kann man schon die 100m ausreizen, aber dann ist er nur noch der sprichwörtliche ‚Punkt am Himmel‘. Ein steuern mit direktem Augenkontakt ist dann nur sehr schwer möglich. Die Qualität der Video Übertragung ist eben 720p und entspricht somit HD. Das Bild ist scharf und Ruckelfrei. Die Farbbrillianz entspricht der einer Actioncam. Völlig ausreichend für einen FPV Flug. Für mich als Einsteiger in den FPV Flug genau das richtige.